Aristides de Sousa Mendes do Amaral
Flüchtlinge
Salazar ordnete wuterbrannt an, dass keines der von Sousa Mendes ausgestellten Dokumente gültig sei,
was wiederum das Chaos an der spanischen und falls die Flüchtlinge dort noch durchkamen, an der portugiesischen Grenze hervorrief.
Über die Zahl der 300.000 geretteter Leben, davon 10.000 Juden wird zwischen Historikern heftig gestritten.
Fakt ist, dass in einigen Fällen mehr als eine Person eingetragen war, somit nicht pro Visum - eine Person gerechnet werden kann.
Angezweifelt wird die Zahl 300.000, davon ausgehend, dass in den Listen
des Konsulats in Bordeaux das letzte bewilligte und
ordnungsgemäß eingetragene Visum
(auf den Namen Torberg am 19. Juni 1940) die Nummer 2.245 trägt.
Selbst wenn drei Personen, also Aristides, einer seiner Söhne und der Konsulatssekretär José Seabra und
die Konsulate in Bayonne und Toulouse in
den drei Tagen unablässig gestempelt haben, kann die Zahl so nicht stimmen.
Unbekannt ist auch, ob Visa genehmigt wurden, die nicht in den Konsulatslisten auftauchten.
Einige Quellen berichten von gewährten Visas in Cafés, auf den Straßen und während der
Heimreise nach Portugal.
Das können nur diejenigen bestätigen oder widerlegen, die in diesen drei Tagen ein nicht nummeriertes Visum erhielten.
Portugal war damals die einzige Möglichkeit, aus Europa zu entkommen, ein neutrales Land, friedlich und fluchtgünstig
am Atlantischen Ozean gelegen.
Im März 1939 wurde der Freundschafts-Vertrag
(Pacto Ibérico) zwischen Spanien und Portugal ausgehandelt, das Angebot des italienischen Botschafters,
dem Pakt Deutschlands, Italiens und Japans beizutreten, ausgeschlagen.
Dazu kam, dass Salazar sich nicht mit den rassistischen Nürnberger Gesetzen Hitlerdeutschlands anfreunden konnte. (Publikation 1937
"Como se Levanta um Estado").
Er war an den Konflikten Europas nicht sonderlich interessiert, mehr dagegen an der Entwicklung der
portugiesischen Kolonien in Afrika und
an den wirtschaftlichen Vorteilen, die Portugal aus dem 2. Weltkrieg schlagen konnte. Seine Befürchtungen standen
mit dem "Kommunismus" in Zusammenhang, nicht mit rassistischen Überlegungen.
Im März 1938 organisierte Roosevelt in Evian (Frankreich) eine Konferenz,
um über die Flüchtlingswelle, hauptsächlich der Juden zu debattieren.
Das
Intergovernmental Committee on Refugees wurde gebildet.
Kein Land, auch
England nicht,
wollte Flüchtlinge in Masse aufnehmen. England schlug vor, sie in die portugiesischen Kolonien nach Angola oder Mosambik zu transportieren.
Portugal war kein Mitglied dieses Komites und ließ 1939 wissen, dass man seine Kolonien nicht zur Verfügung stellen würden.
Ab dem 16. Juni 1940 beginnt die Situation an der französisch/spanischen Grenze unerträglich zu werden.
Der französische Ministerpräsident Reynaud demitiert sich, Pétain gelangt an die Macht und damit die Gewissheit,
dass sich Frankreich Deutschland ergeben wird.
Viele Flüchtlinge ohne gültiges Transitvisum versuchten zu Fuß über die Pyrenäen, zu gelangen, Spanien illegal zu
durchqueren und über Salamanca an die Grenze zu Portugal zu gelangen.
Andere hatten mehr Glück und fuhren mit dem Sud-Express (Zugverbindung Paris-Lissabon) nach Lissabon. Aber die Züge waren überfüllt
und viele steckten an der französisch/spanischen Grenze fest.
Diese sollen dann auf die
Initiative von
Francisco Leite Pinto und
Moisés Bensabat Amzalak,
in versiegelten Transport-Waggons des
Sud Express nach Portugal transportiert worden sein.
Dazu wurden Waggons mit Wolfram beladen und nach Irun, an die spanisch-französischen Grenze geschickt,
entladen und versiegelt unter größter Geheimhaltung mit den Flüchtlingen
über Vilar Formoso nach Portugal gebracht.
Moisés Bensabat Amzalak (1892 - 1978) Vorstand der
Jüdischen Gemeinde, Besitzer der Zeitung "O Século", Ehrendoktor von 12 Universitäten, Autor und Rektor der Technischen Universität Lissabon,
war vor den Rassengesetzen von Nürnberg Nazideutschland gegenüber positiv eingestellt.
Er dürfte der einzige Jude sein, der im Jahre 1935, 2 Monate vor Nürnberg, einen deutschen Orden, das "Verdienstkreuz des Deutschen Roten Kreuzes" erhalten hat.
Dank ihm konnten sich in Portugal die jüdischen Hilfsorganisationen "Jewish American Joint" und "Hias Ica Emmigration" niederlassen.
Er stand in einem
freundschaftlichen Verhältnis zum "Estado Novo" Salazars, welchen er von Studienzeiten her kannte.
Diese Freundschaft ermöglichte ihm Jahre später, inzwischen geläutert, was seine Einstellung zu Nazideutschland betraf,
die Rettung von Flüchtlingen, ihre Einreise und zeitweilige Unterkunft in Portugal zu organisieren.
Francisco Leite Pinto, Universitätsprofessor und Politiker war von 1943 bis 1948 für die portugiesische Eisenbahn der Region Beira Alta
zuständig. Es ist anzunehmen, dass die zwei diese Aktion nicht ohne die Zustimmung Salazars in die Wege leiten konnten.
Warum nun hat Salazar entgegen seiner Neutralitätspolitik den Transport von
spanischen Flüchtlingen, Kindergruppen, Juden, ganzen Familien unterschiedlichster Nationalität und
Nazigegnern genehmigt?
Hatte Salazar keine andere Wahl ? Das ist nicht anzunehmen.
Wahrscheinlich war es Moisés Bensabat Amzalak, der ihn überzeugt hat, die Wolframzüge auf dem
Schienenstrang der Beira Alta für den Transport der Flüchtlinge zu verwenden.
Leite Pinto nannte den Schienenstrang der Beira Alta damals "Estrada do Céu" (Himmelsstraße).
Im August 1940 erscheint in der Zeitung "Diário de Notícias" ein Artikel, betitelt:
"Portugal sempre foi um país cristão" (Portugal war stets ein christliches Land). Im Artikel wird Salazar dafür geehrt, die Flüchtlinge
mit dem Zug der « Baira Alta » nach Portugal gebracht und damit gerettet zu haben. Von Aristides Sousa Mendes kein Wort.
Nach Hitlers Tod 1945 wurden in Portugal 2 Tage die Fahnen auf Halbmast gesetzt. Das britische Außenministerium beschwerte sich umgehend
und Salazar beeilte sich, zu versichern, dass bei dem Tod Roosevelts immerhin Staatstrauer verordnet war und gibt noch ein Zugeständnis:
in Portugal werden keine Kriegsverbrecher des Nazigegimes aufgenommen.
Neutralität um jeden Preis, so verbog sich Salazar mal zur einen, mal zur anderen Seite und versuchte es allen recht zu machen.
Das Leben danach
Verschiedene Quellen berichten:
Salazars Rache soll Aristides de Sousa Mendes schwer getroffen haben. Er sei vom Dienst suspendiert worden (was wahr ist),
die Pension wurde gestrichen (was nicht der Wahrheit entspricht), er hätte seinen
Broterwerb, die Anwaltslizenz verloren (kann nicht nachgeprüft werden) und was am schwersten wog: die gesamte Familie wurde
gesellschaftlich geächtet. Niemand hätte daraufhin gewagt, Salazar die Stirn zu bieten und Sousa Mendes zu helfen.
Fakt ist: die finanzielle Situation der Familie gestaltete sich unerträglich, das schöne Herrenhaus in Cabanas de Viriato verfiel.
Die einst reiche und stolze
Familie verarmte.
Auch nach dem Krieg, als die Greuel des 2. Weltkrieges offen lagen und bekannt wurde,
wie vielen Menschen Sousa Mendes geholfen hatte, verhallten alle
Bitten an Salazar, ihn zu reabilitieren im Leeren.
Aristides Sousa Mendes hat sich klaren Anordnungen widersetzt, die Gründe dafür, so human sie auch waren, interessierten Salazar nicht.
Eine andere Quelle (siehe 2007, Carlos Augusto Fernandes, ehemaliger Konsul in New York) behauptet:
"Die Wahrheit ist, dass Aristides bis zu seinem Tod 1954 das monatliche Gehalt eines Konsuls 1. Klasse (1.523 Escudos) erhielt, ein
Gehalt weit über dem Durchschnitt, was keineswegs Misere bedeutete, wie es in vielen Publikationen dargestellt wird.
In den Augen der Verfasser, sei Salazar vieler Vergehen zu beschuldigen, jedoch nicht derjenigen, Aristides Sousa Mendes in den finanziellen Ruin getrieben zu haben. Knapp heißt es dazu: "Wer eine Frau, 14 Kinder und obendrein eine Geliebte mit einem weiteren Kind hat, lebt unablässig in finanziellen Schwierigkeiten."
Niemand weiß, wo in Wahrheit der Ursprung der Pfändungen, zivilen Gerichtsprozesse und finanziellen Schwierigkeiten von Sousa Mendes lag.
Der Autor zweifelt auch am ehrenhaften und lupenreinen Verteilen der Visa in Frankreich, jedenfalls vor dem 17. Juni, eventuell auch danach,
sollen doch von vermögenden Flüchtlingen hohe Summen an einen privaten Fundus
für seine Bemühungen geflossen sein.
Eine andere Quelle berichtet,
dass Aristides laut einem Urteil am 3. Juli 1940 in den Vorruhestand versetzt wurde und
ein Jahr lang die Hälfte seiner Konsul-Bezüge erhalten sollte, um dann
in den Ruhestand zu treten.
Als er 1954 verstarb, war ihm laut Diplomatischen Jahresbericht das Ruhestandsgeld nicht
zur Verfügung gestellt worden. Dafür erhielt er ein provisorisches Ruhestandsgeld.
(siehe Dokument Rentenamt, 1.523 Escudos,
im Jahre 1947, 24. November).
Ein anderes Dokument aus dem Jahre 1943 indiziert, dass Sousa Mendes nach der Beendigung
seiner diplomatischen Tätigkeit bis zum Vorruhestand ab dem 20.03.1941 und
auf der Basis von 30 Jahren Angestelltenverhältnis, 10 davon als Konsul 1° Klasse, das Recht auf eine
Abfindung von 5.400 Escudos hat, zahlbar in 96 Raten. (1. Rate: 61 Escudos, die restlichen 56.20 Escudos).
Ausgehend von der Beendigung des Angestelltenverhältnisses im Juli 1940 kann bis zum März 1941 von einem Jahr
nicht die Rede sein, sondern nur von einem halben Jahr. Es scheint,
dass man sich hinsichtlich des Datums nicht einig war.
Im Juli 1940 stand dem Konsul als Gehalt ein Scheck (319.35 Dollar) der "The Chace Nationalbank of the City of New York" zu.
Umgerechnet ergab das 8743 Escudos und wurde nicht an Aristides Sousa Mendes ausgezahlt.
Eine andere Quelle verweist auf
ein Originaldokument vom Rentenamt mit Aristides Rentennummer 31334, dass beispielsweise im Jahre 1948 und 1949
jeden Monat 1.728 Escudos als provisorisches Ruhestandsgeld ausgezahlt wurde.
Aristides stellte seinem Anwalt Alberto de Jesu Oliveira eine Vollmacht aus, damit dieser ab
Dezember 1945 zeichnungsberechtigt ist, die
Bezüge von Aristides, gezahlt vom Auswärtigen Amt, in Empfang zu nehmen.
Das geht aus einem amtlichen Schreiben vom Auswärtigen Amt an die Pensionskasse hervor.
Quelle: http://purl.sgmf.pt/326970/1/326970_master/326970_PDF/326970.pdf
Bezüge in den Jahren 1948/49
Quelle: http://purl.sgmf.pt
Die letzten Jahre
Aristides lebte in seinen letzten Jahren in der Rua Damião de Gois, Nr.5 in Alges (Lissabon) in einem einfachen Apartment.
Am 16. August 1948 starb seine Frau Angelina.
Am 16. Oktober 1949 heiratete er Andrée Cibial, die er
1939 im Konsulat in Bordeaux kennengelernt hatte. Die gemeinsame Tochter Marie-Rose wurde im November 1940 in Lissabon geboren.
Ein Dokument vom Finanzamt an diese Adresse vom 16. Mai 1961 (Antwort auf den Antrag auf Rentennachzahlungen ausgehend von der
zweiten Frau des Verstorbenen) teilt mit, dass Sousa Mendes eine
provisorische Pension (2.304 Escudos, von der Rentenversicherung
(Caixa-Geral de Aposentações, 15. Juni 1940, AZ. 9400) für 30 Jahre Tätigkeit
bis zum 30. April 1954 (dem Monat, als er verstarb) gezahlt wurde. Und dass der Staat Sousa Mendes nichts schuldet. Die von der Witwe
eingeforderte Nachzahlung sei nicht berechtigt,
da die Summe von 750 Escudos als dritte Ratenzahlung auf Grund eines Gerichtsverfahren abgezogen worden sei.
Link - Rua Damião de Gois, Nr.5, 2. Stock, Alges
16. Mai 1961, Antwort auf Rentennachzahlungsersuchen der Witwe
Quelle: http://purl.sgmf.pt
Aristides de Sousa Mendes starb bitterarm am 3. April 1954, ignoriert von seinen früheren Freunden im Krankenhaus des
Ordem Terceira in Lissabon. Er wurde aus Mangel an geeigneter Kleidung in Franziskaner-Ordenstracht beerdigt.
Das schöne Herrenhaus der Familie fiel 1950 an die Bank und wurde zur Ruine.
Viel wird über seine französische Geliebte geschrieben, die er nach dem Tod seiner Frau 1948
heiratete und die Aussagen nach, teilweise der Grund
seiner finanziellen und persönlichen Probleme gewesen sein soll.
Doch alle privaten und finanziellen Probleme verdecken nicht, was er großes geleistet hat.
Die Inschrift auf seinem Grabstein würdigt seine Verdienste mit den Worten "Wer ein Leben rettet, rettet die Welt"
Es wurden in der damaligen faschistischen Diktatur keinerlei Informationen oder Kommentare in der Presse
veröffentlicht, Sousa Mendes Leben und Tod ausnahmslos ignoriert.
Am 12. August 1940 schreibt
Gisèle Quittner Allatini einen Brief an
Aristides de Sousa Mendes, in dem sie sich für seine Hilfe in Bordeaux bedankt.
"Ich erlaube mir, Ihnen zu schreiben und Ihnen die tiefe Bewunderung auszusprechen, die
alle Länder, in denen Sie als Konsul tätig waren, für Sie hegen.
Sie sind leuchtendes Zeugnis zum Ruhm Ihrer Heimat.
Alle die Sie kennenlernen durften, preisen Ihren Mut, Ihr großes Herz und edle Seele.
Wenn alle Portugiesen sind wie Sie verehrter Konsul Mendes, so ist es ein anständiges tapferes Volk."
"Faço questão de lhe escrever para lhe dizer da profunda admiração
que têm por si em todos os países onde exerceu as funções de cônsul.
O Senhor é para Portugal a melhor das propagandas, e uma honra para a sua Pátria.
Todos aqueles que o
conheceram elogiam a sua coragem, o seu grande coração.
O seu espírito cavalheiresco, e acrescentam: se os Portugueses são como o Cônsul
Geral Mendes, são um povo de cavalheiros e de heróis".
Rehabilitation
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1945
Im November 1945 wehrt sich Aristides vor der Nationalversammlung
Assembleia Nacional gegen seine Verurteilung, die
er für verfassungswidrig hält, da sie gegen das Recht auf Gewissensfreiheit, das im Grundgesetz verankert ist, verstossen hat.
Der Antrag wurde abgelehnt.
1954
Die Kinder leiten die Rehabilitation ihres Vaters ein.
1954, nach dem Tod von Aristides erscheint erstmals eine Würdigung in einem
französischen Provinzblatt, danach in Publikationen wie Jewish Life und
Readers Digest.
1966-67
Die erste Anerkennung von Aristides Sousa Mendes erfolgt in Israel 1966 mit der Verleihung
des Ehrentitels "Gerechter unter den Völkern" da er sich unter nationalsozialistischer Herrschaft
während des Zweiten Weltkriegs dafür einsetzte, Juden vor der Ermordung zu retten.
Eine Person, die als Gerechter unter den Völkern geehrt wird, erhält eine speziell
geprägte Medaille mit ihrem Namen und einem Zitat aus dem Mischna-Traktat Sanhedrin:
"Wer immer ein Menschenleben rettet, hat damit gleichsam eine ganze Welt gerettet."
Am 9.10.1967 übergibt der israelische Konsul der Tochter
Joana de Sousa Mendes die "Goldene Medaille der Gerechten" in Andenken an ihren Vater.
Aristides Sousa Mendes ist der einzige Portugiese, dem sie von der Organisation zum Gedenken der
Opfer des Holocaust
Yad Vashem verliehen wurde.
Ihm zu Ehren wird in Israel ein Baum in der "Allee der Gerechten unter den Völkern" gepflanzt.
Sousa Mendes ist der einzige Portugiese, der in der Allee gewürdigt wird.
1983
Der Dokumentarfilm "O Cônsul Injustiçado" (Diana Andringa) wird in Portugal gedreht.
1986
1986 wurde eine Petition
zu seiner Rehabilitation vom US-Kongress verabschiedet und in der New York Times veröffentlicht, sowie an die portugiesischen Behörden
geschickt.
Mario Soares, der damalige Präsident Portugals überreicht der Familie am 15. November 1986 den Freiheitsorden
Ordem da Liberdade, posthum Aristides Sousa Mendes verliehen.
1988
1988 wurde Sousa Mendes offiziell
vom portugiesischen Parlament rehabilitiert.
Dem Antrag auf Reintegration in das diplomatische Corps wurde einstimmig stattgegeben.
Die Anerkennung von Seiten Portugals erfolgte erst 14 Jahre nach Implantierung der portugiesischen Demokratie.
1994
In der Negev-Wüste in Israel wird 1994 ein Wald mit 10.000 Bäumen nach ihm benannt.
1995
1995 verleiht daraufhin Mário Soares, der damalige Präsident Portugals,
Aristides de Sousa Mendes posthum das Kreuz des Christusordens (Grã Cruz da Ordem de Cristo-Orden).
1998
Das Europäische Parlament ehrt Aristides Sousa Mendes.
2001
Das Anwesen der Familie Mendes Sousa "Casa de Passal" in Cabanas de Viriato, seit 1950 im Besitz einer Bank
und völlig verfallen, wird zurückerworben.
Es soll zum Gedenken an Aristides Sousa Mendes neu aufgebaut werden.
2007
2007 startet das portugiesische Staatsfernsehen RTP1 eine Umfrage zu den wichtigsten 10 Portugiesen aller Zeiten.
Sousa Mendes landete mit nur 13 % abgeschlagen auf dem dritten Platz.
Auf den ersten Platz gelangte mit 41 %, Ironie des Schicksals, der faschistische Salazar und auf dem zweitenmit 19.1 %
der Kommunist Álvaro Cunhal.
Gleichzeitig gewann Salazar den Titel des "schlechtesten Portugiesen", der ebenfalls ausgelobt war, was
beweist, wie zerissen die portugiesische
Gesellschaft in Hinblick auf ihre Helden ist.
2008
Der gemeinnützige Verein "Vision-und-Verantwortung" hat seit 2008 in Deutschland eine
Ausstellung konzipiert, in der Leben und Wirken von Sousa Mendes dargestellt wird.
2009
"Disobedience: The Sousa Mendes Story"
Fernsehfilm von Joël Santoni,
mit Bernard Le Coq als Aristides de Sousa Mendes, Erstausstrahlung France2. Erstausstrahlung: 12. Juni 2009.
2010
In 2010 rufen Aristides´ Enkel Louis-Philippe de Sousa Mendes und Sebastian Michael Edward Mendes
gemeinsam mit Olivia Mattis und andere die "Sousa Mendes Foundation" ins Leben,
die versucht über Spenden das verfallene
ehemalige Anwesen von Sousa Mendes
Casa do Passal zu restaurieren.
Olivia Mattis hat die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Lucie nie vergessen.
Im Mai 1940 überfiel Hitlerdeutschland Belgien,
Holland und Luxenburg. Die zwölfköpfige jüdische Familie aus Brüssel packte ihre Sachen und fuhr nach Paris.
Doch auch in Paris waren schon die Deutschen.
Kurz darauf ging es weiter nach dem Süden Frankreichs, nach Bordeaux.
Dort trafen sie einen Rabbi, der vom portugiesischen Konsul berichtete, dass dieser allen Flüchtlingen Visa ausstelle.
Sie liefen, so schnell sie konnten zum Konsulat und erhielten auch wirklich die portugiesische Visa in ihre Pässe gestempelt.
Mit deren Hilfe erreichten sie Portugal, schifften sich auf dem Frachter "Santarem" nach Rio de Janeiro
ein, wohin sie unbeschadet gelangten
und Monate später ein neues Leben in Amerika begannen.
Olivias Großmutter erzählte unzählige Male von der Flucht und den ausgestellten Visa, ohne jedoch den Namen ihres Retters zu kennen.
Die Identität blieb unbekannt aber nicht vergessen, bis Olivias Vater eines Tages im Fernsehen den Film
"Disobedience: The Sousa Mendes Story" vom Regisseur Joël Santoni sah.
Er schrieb dem Regisseur eine Email, auf welche dieser umgehend antwortete.
Danach informierte der Vater seine Tochter mit den Worten: "Ich habe den Namen des Mannes gefunden, der unsere Familie gerettet hat.
Er heißt Aristides de Sousa Mendes."
Olivia traf sich mit dem Enkel Aristides
Sebastian Mendes und begriff, welche katastrophalen privaten
Konsequenzen die damalige Rettungsaktion tausender Menschen
für die Familie in Portugal mit sich gebracht hatte.
Der Wunsch wurde laut, zu Ehren Aristides das verfallene
Familienanwesen in Cabanas de Viriato wieder aufzubauen. Olivia rief nach diesem
Treffen im Jahre 2010 den Verein "Aristides de Sousa Mendes" mit anderen Nachkommen
von geretteten Familien, die sie in den USA und Kanada ausfindig machen konnte
ins Leben.
Bis heute haben die Mitglieder des Vereins über 3000 Familien hauptsächlich
in den USA, aber auch in Brasilien, Israel, der Schweiz, Frankreich, Russland und Polen
Kanada, Belgien ausfindig machen können, deren Eltern oder Großeltern mit
Pässen von Aristides entkommen konnten.
Das Anwesen Aristides ist weiterhin eine Ruine und wenn es
denn mal neu aufgebaut wird, so nicht mit portugiesischen Staatsgeldern, sondern aus privaten Mitteln.
http://yad-vashem.org.il/odot_pdf/Microsoft%20Word%20-%203230.pdf
http://www.yadvashem.org/yv/en/righteous/stories/mendes.asp
http://vision-und-verantwortung.de
http://fundacaoaristidesdesousamendes.com
http://sousamendesfoundation.org (Präsident: Louis-Philippe de Sousa Mendes)
http://amigosdesousamendes.blogspot.pt
http://sousamendes.org
http://purl.sgmf.pt/326970/1/326970_master/326970_PDF/326970.pdf (Originaldokumente)
http://vidaspoupadas.idiplomatico.pt/aristides-de-sousa-mendes/documentos/
http://vidaspoupadas.idiplomatico.pt/aristides-de-sousa-mendes/a-reabilitacao/
Buch von José-Alain Fralon - Der Gerechte von Bordeaux
http://www.urachhaus.de/buecher/9783825177683/der-gerechte-von-bordeaux
http://servidormix.com/~redejudi/images/livros/refugiadosdaiiguerra.pdf
http://nonas-nonas.blogspot.pt/2008/09/moses-bensabat-amzalak.html
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