Portugiesische Legenden

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Portugiesiche Legenden

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Schreibt man über ein Land, befleißigt man sich alles über die Sehenswürdigkeiten zusammenzutragen, über Naturschönheiten und Landschaften, Hotels, Freizeitmöglichkeiten, kulinarische Besonderheiten, traditionelles Kunsthandwerk, Städte, Bauwerke, Literatur; sozusagen die Fakten aller Couleur und natürlich über die Menschen, die in diesem Land leben. Was dabei nicht fehlen sollte, sind die Legenden, Sagen und Märchen, denn diese sind es, die die wahre Identität und Seele eines Volkes in aller Form aufzeigen.

Belisandra und die Heuschreckenplage

portugiesische legenden Schon in der Bibel wird angeführt, dass Heuschreckenplagen gefürchtet waren. Vor langer Zeit wurde auch Castelo Novo von einem Heuschreckenschwarm bedroht. Im Dorf lebte zu dieser Zeit ein Mädchen namens Belisandra, die wegen ihrem Ruf als Hexe von den anderen gemieden wurde. Als einzige Begleitung hatte sie eine Katze. Immer, wenn Belisandra durch das Dorf ging, wurde sie beschimpft und ausgelacht. Auch ihre Mutter Lisandra und Grossmutter Cassandra erfuhren das gleiche Schicksal; niemand wollte mit den Frauen etwas zu tun haben. Die Menschen im Dorf hatten keine Beweise für ihre Abneigung, doch wurde gemunkelt, dass Belisandra Sonne und Regen kontrollieren könne, Krankheiten heilen und vieles andere. Belisandra half allen, die zu ihr kamen, obwohl sie wusste, dass am nächsten Tag wieder schlechtes über sie geredet wurde. Eines Tages, die Ernte stand bevor, verdunkelte sich der Himmel. Zu Beginn begriff niemand, was geschah, aber dann sahen die Menschen, dass sich eine riesige Wolke Heuschrecken dem Dorf näherte. Zum ersten Mal rannten alle gemeinsam und nicht heimlich in der Dunkelheit zum Haus der drei Frauen, die sie immer als Hexen angeprangert hatten. Belisandra riet zu einer Prozession zu Ehren der Heiligen Schmerzensmutter, denn nur diese könne helfen und die Plage abwenden. So geschah es auch. Während der Prozession beteten die Menschen inbrünstig Litaneien und Psalmen, als die Heuschrecken tot vom Himmel fielen und die dunkle Wolke verschwand. Erleichtert und überaus dankbar beschloss die Dorfgemeinde, nun jedes Jahr um die gleiche Zeit eine Prozession zu machen. Dieses Versprechen ist bis in die heutige Zeit erhalten geblieben: immer in September wird die Schmerzensmutter geehrt. Belisandra lebte weiter ihr abgeschiedenes Dasein, doch seit ihrem Rat wurde sie als weise Frau und nicht als Hexe anerkannt. All die Jahrhunderte bis heute wurde gerätselt, wie eine Frau die Naturgewalten beherrschen kann.

Rosenlegende

portugiesische legenden Die Königin Isabel de Aragão, Frau von D. Dinis, war ein Mensch, der sich um die Armen und Bedürftigten des Reiches sorgte. Ihre Hilfsbereitschaft, Fürsorge und Warmherzigkeit war beim Volk gut bekannt. Der für die Ausgaben der Königin verantwortliche Minister sah mit scheelen Augen auf all die Geldgeschenke im Namen der Barmherzigkeit. Er informierte besorgt den König davon. Der König hörte ihn an und gab ihm recht. Er verbot daraufhin der Königin, weiterhin Geld mit vollen Händen für die Armen auszugeben. Von da an wurde die Königin unauffällig überwacht, denn man vermutete, dass sie sich nicht an den Befehl des Königs hielt und in aller Heimlichkeit das barmherzige Werk fortführte. Als sie eines schönen Tages zur Kirche Santa Clara ging, ein Ort, wo sie gewöhnlich ihre Almosen verteilte, folgte ihr der König und bemerkte, dass sie etwas unter ihrem Umhang verbarg. Als er sie zur Rede stellte, antwortete sie, dass sie den Altar der Kirche zu schmücken gedenke und deshalb Rosen bei sich hätte. Der misstrauische König glaubte kein Wort von dem, was sie sagte und verlangte, dass sie zeige, was sie bei sich habe. Die Königin, bemüht ihn zu besänftigen, wiederholte: "Sie irren sich, mein Herr. Was ich mit mir führe, sind .... Rosen." Der König beschuldigte sie nun, zu lügen: "Wie haben Sie im Januar Rosen bei sich ?" und zwang sie, zu zeigen, was sich unter dem Umhang befand. Und sie holte wirklich einen wunderbaren Strauß Rosen hervor.

Der König war sprachlos und dachte abergläubisch, dass in diesem Moment ein Wunder geschehen sei. Er bat seine Frau um Vergebung und gestattete, dass sie von nun an ihr barmherziges Werk weiter führen dürfe. Diese Begebenheit soll sich so und nicht anders in der Stadt Coimbra abgespielt haben. Das Volk erfuhr davon und verehrte die Königin seitdem als Heilige Isabel von Portugal.

Die Legede vom Turm der Verliebten

portugiesische legenden Man erzählt, dass sich vor langer Zeit an einem Ort, der heute als "Turm der Verliebten" bekannt ist, eine Stadt mit vielen Einwohnern, Wohlstand und Glück befand. Der von seinen Untertanen hoch verehrte aber auch gefürchtete König war sich seiner Pflichten streng bewusst, er besaß ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl und war ein Feind jeder Vorteilsnahme und Bestechlichkeit. Dieser König hatte eine schöne Tochter, doch keiner der jungen Männer der Stadt hatte den Mut, um ihre Hand anzuhalten. Im Laufe der Jahre wurde die Prinzessin immer schöner. Ihr goldenes Haar und ihr liebliches Gesicht erstrahlten bei jeder Gelegenheit, wo sie auftauchte. An einem Frühlingstag gingen dann doch zwei mutige und sehr verliebte Verehrer ins Schloss, um den König um die Hand seiner Tochter zu bitten. Der König, der ihre aufrichtige Liebe zu seiner Tochter fühlte, empfing die beiden. Mit zwei Anwärtern hatte er jedoch nicht gerechnet; welchem nun die Prinzessinn geben ? Er entschied also: "Meine Herren, es gibt keinen Zweifel daran, dass jeder von Ihnen meine Tochter liebt und jeder wäre ein guter Ehemann und Vater meiner zukünftigen Enkel und Nachfolger auf dem Thron. Doch wäre es ungerecht, wenn ich jetzt und hier einem von euch die Hand meiner Tochter geben würde. Es ergibt sich jedoch, dass wir im Moment Probleme mit der Wasserversorgung haben, die Bevölkerung wächst und wächst und das größte Problem ist, dass es keinen Wachturm gibt, der uns vor feindlichen Angriffen schützen könnte. Hier also mein Vorschlag: einer von euch kümmert sich um die Wasserversorgung und der andere um den Wachturm.

Gleich morgen früh beginnt ihr mit der Arbeit und wer zuerst fertig ist, heiratet meine Tochter. So geschah es. Die zwei Jünglinge begaben sich an die Arbeit und schlossen sie einige Monate später erfolgreich am gleichen Tag ab. An diesem Tag begaben sich der König, der Hof und das Volk zum Marktplatz, um das vollbrachte Werk zu beurteilen und herauszufinden, welche der zwei die bessere Arbeit geleistet hat. Es ergab sich, dass der Stadtbrunnen Wasser zu speien begann und gleichzeitig auch der Wachturm rundum funktionstüchtig war. Niemand konnte sich für eine der beiden Arbeiten als die bessere entscheiden. Also kam der Vorschlag, dass sich die Jünglinge duellieren und derjenige, der aus dem Kampf ohne Verwundung herausgeht, solle die Prinzessin bekommen. Auch das klappte nicht, denn die Klingen der Schwerter zerbrachen gleich zu Beginn des Duells. Dem König war nun klar, dass er seine Tochter nicht verheiraten und er selbst sein Wort nicht halten konnte. Da er aber ein Mann war, der sein Wort noch nie gebrochen hatte, befand er sich in einer unerträglichen Lage. In seiner Sturheit rief er: "Der Turm ist gebaut, das Wasser fließt und die Prinzessin ist tot". Die Prinzessin wusste nun, dass sie keinen der zwei Jünglinge heiraten dürfe und zudem noch sterben müsse, schwang sich kurz entschlossen auf ein Pferd und flüchtete. Doch es nützte ihr nichts. Der harten Entscheidung ihres Vaters folgend, wurde sie gefangen - und getötet.

Legende vom Hahn von Barcelos

portugiesische legenden Aus dem Minho kommt der berühmte "Hahn von Barcelos", den man in der Region Minho und in ganz Portugal als Souvenir kaufen kann. Der Legende nach wurde einst ein galizischer Pilger wegen eines Diebstahls in Barcelos zum Tode verurteilt. Er bat darum den Richter sprechen zu dürfen. Dieser wollte gerade einen gebratenen Hahn essen, als der Galicier behauptete, dass zum Beweis seiner Unschuld der Hahn aufstehen und krähen würde. Der Richter ignorierte diese Verteidigungsstrategie und schob sein Mahl nicht beiseite. Doch als der Gefangene dann gehängt wurde, stand der Hahn tatsächlich auf und krähte. Dank eines losen Knotens hatte der Pilger überlebt. Im Archäologischen Museum von Barcelos kann man das Hahnenkreuz (Cruzeiro do Galo) besichtigen, welches mit dem Wunder vom Heiligen S. Tiago und dem Gehängten als Hahnenlegende verbunden ist.




Bemitleidenswerte Isabel
Das Ungeheuer und der Eremit
Die schöne Ofa
Die Sonnenuhr
Legende aus Castelo Novo
Legende Pampilhosa da Serra
http://www.raizesportuguesas.com/pages/contos-e-lendas-portuguesas.html
http://www.casasdocruzeiro.com
http://www.cm-fcr.pt/concelho/Paginas/Lendas.aspx


Amarante
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