Portugiesische traditionelle Stickereien
Stickereien aus Madeira
Die Stickereien von Madeira gibt es seit dem 14. Jh, als die Insel entdeckt und besiedelt wurde. Einer Engländerin,
Miss Phelps ist es zu verdanken, dass die "Bordados" ihren Weg auf den englischen Markt fanden. Seitdem
sind Madeira-Weine und die Stickereien das kommerzielle Markenzeichen Madeiras.
» http://www.oliveirasbordados.com.pt
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http://www.bordadomadeira.pt
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http://patriciogouveia.pai.pt
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http://www.casabordadosmadeira.com (Geschäft in Lissabon)
Stickereien aus Viana do Castelo (Region Minho)
Trachtenstickereien : "Traje à Vianesa" oder "Traje à Lavradeira", die Stickereien aus der Minho-Region verzieren vorrangig die Trachten.
Die Bauerntracht der Frauen ist noch heute die schönste Tracht Portugals. Dazu tragen die Frauen reichen Gold-oder Silberschmuck.
Typisch sind weiße Stickereien auf rotem Grund und umgekehrt oder rote auf weißem zusammen mit blauen Akzenten.
Eine andere Form der Stickerei ist weiß auf hellrauem Leinen.
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http://www.isildaparente.com - Stickerin Isilda Parente
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http://www.milinha.com - Stickerin Camila Silva
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http://www.aliancartesanal.pt - (gestickte Tücher aus Vila Verde) - links "ver catalogo completo"
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Stickerin Helena Silva - Rua Maria da Fonte, 86 - Vila Nova da Telha - Telef: (+351) 22 9428183
Stickereien aus Guimarães
Im Mittelalter wurden die profissionellen Stickereien von Männern ausgeführt. Sie mussten eine lange und harte Lehrzeit durchlaufen,
bis sie als Meister anerkannt waren. Oft wurden wertvolle Materialien wie Gold-und Silberfäden verwendet. Könige und Adlige trugen diese kunstvoll bestickte Kleidung.
Später dann wendeten sich die Frauen der Stickarbeit zu - diese Form von Handarbeit war eine der wenigen Arbeiten,
denen sie sich in ihrer häuslichen Umgebung widmen durften.
Die Stickereien von Guimarães stellen Flora, Fauna, Vögel, Sterne und Bänder dar.
So werden noch heute Taufutensilien bestickt: Tischdecken, für Brotkörbe, Flaschen, Kleidung und Vorhänge.
Die verwendeten Farbtöne sind rot, weiß, beige, grau, blau.
» http://www.bordadodeguimaraes.pt
Stickereien aus Castelo Branco
"Bordado Albicastrense" oder "Bordado a Frouxo" genannt.
Diese Stickereien entstanden ursprünglich als Teil der Aussteuer.
Die farblich fröhlichen gestickten, meist indisch inspirierten Motive aus dem 16. Jahrhundert (Blumen, Vögel, Fabelwesen,
Herzen, Lebensbaum) verzierten die Bettwäsche der Frischvermählten.
Atelier de Bordados de Castelo Branco (Stickerin Alice Gordino)
Rua Tomé B Botelho 4 - Escalos de Cima - Castelo Branco - Tel: (00351) 272425241
http://bordadosmserra.webnode.com - Stickerin Manuela Batista
Stickereien aus Óbidos
Die Stickerei von Obidos hatte ihren Ursprung in den 50iger Jahren als Maria Adelaide Baptista Ribeirete,
die aus Obidos stammte, nach langer Abwesenheit in ihren Heimatort zurückkehrte.
Sie besichtigte die Restaurierungsarbeiten der Kirche Santa Maria und war von der wunderbaren Deckenbemalung begeistert.
Sie verwendete diese Motive für Stickereiarbeiten, die schnell von anderen Frauen nachgeahmt und so zum Exlibris von Obidos wurden.
In Obidos gibt es heute zahlreiche Geschäfte, die Stickereien verkaufen.
« Loja da Parreira, A Artesã und A Roca, in der Rua Direita
Stickereien aus Caldas da Rainha
Die Stickereien aus Caldas da Rainha haben ihren Ursprung im königlichen Hof. Die Königin D. Leonor (1458 - 1525), die auch
für das Thermalbad in Caldas da Rainha Pate stand, vertrieb sich die Zeit mit kunstvollen Stickereien. Die Motive für die Arbeiten holten
sie sich von Stickereien, die Seeleute von den Entdeckungsfahrten Richtung Indien mitgebracht hatten.
Erste Versuche wurden mit honigfarbenen Baumwollfäden auf grobem Leinen durchgeführt (der Farbextrakt wurde aus den Baccharis-Blüten gewonnen).
Andere Formen waren weiße Stickereien auf goldfarbenem Leinen. Die typischen Motive dieser "Bordados" sind meist in Linien, Bögen und Schlaufen gestaltet.
Stickereien aus Lixa
Die Stickereien aus Lixa haben ihren Ursprung wie die meisten Stickarbeiten Portugals (bordados) in vergangenen Epochen,
als die jungen Mädchen ihre Aussteuer anfertigten und sticken lernen mussten. In einem Sprichwort
wird gesagt, dass Lixa zwar keinen Zugang zum Atlantik hat, dafür aber wunderbare
Stickereien. Die heute ausgeführten typischen Motive sollen alle von Stickereien abstammen, die sich vor 200 Jahren im Herrenhaus
"Casa de Domingos Pinheiro" (heute ein Luxushotel)
im Ort S. Tiago de Figueiró, Landkreis Amarante befanden. Diese Stickarbeiten waren auf weißem Leinengrund Ton in Ton gehalten.
Früher gab es in dem kleinen Ort über 200 Stickerinnen. Heute werden noch immer sehr schöne Arbeiten angefertigt, auch
wenn sich nicht mehr so viele Frauen wie früher der Stickerei widmen.
Stickereien aus Terra de Sousa
Die ersten Stickereien im Ort Terra de Sousa entstanden im 14. Jahrhundert unter dem Einfluss der Motive und Techniken aus Guimarães, Lixa und der Region Felgueiras.
Die Frauen aus Terra de Sousa waren der Meinung, dass vor allem die Lixa-Stickereien viel zu einfach und nur auf dem Kreuzstich
basierend, nicht schön genug gearbeitet waren und entwickelten eine bessere, ausgefeiltere Technik. Typisch für
diese kunstvoll ausgeführten Arbeiten sind die Ton-in-Ton-Motive, meist in weiß gehalten.
So entstanden wunderbar bestickte Kopfkissen, Tischtücher und andere verzierte Textilien.
» Casa Assis Rego (Stickerin Aurora Rego)
« Estr. Nacional 15 (km 55) - Av. de S. Gens, 1195 - Cruz - Freixo de Cima (Porto - Amarante)
Stickereien Tibaldinho
Die Stickereien von Tibaldinho entstanden nach der Rückkehr der Königsfamilie und des Hofes aus Brasilien nach Portugal.
Viele der Adligen besaßen Herrenhäuser in der Region von Mangualde im Landkreis Viseu.
Nach der Rückkehr der Adligen war es notwendig geworden, die vorhandenen aber nicht mehr taufrischen Wappen neu zu sticken.
Dazu wurden Stickerinnen angestellt, woraus sich ein neuer Erwerbszweig in der Region entwickelte.
Die Motive sind einfach gehalten und oftmals mit durchbrochenen Motiven gestaltet. Die Farbe weiß dominiert,
da weiß damals mit den Tugenden der Reinheit und Ehrlichkeit in Verbindung gebracht wurde.
Einige der Motive gestalten die Liebe (Herzen) auf den verschiedensten hochwertigen Textilien wie
Handtüchern, Tischdecken und Kissen. Auf einigen Arbeiten finden sich sehr kunstvoll, fein ausgestickte blaue Motive auf weißem Grund.
Stickereien "Alinhavados" aus Nisa
Die "Alinhavados de Nisa" oder auch ou "Crivos de Nisa" genannt, stammen aus dem Alentejo, speziell aus dem Städtchen Nisa.
Die ersten dieser filigranen Stickereien haben ihren Ursprung in Aussteuer - und Hochzeitstraditionen.
Die Stickereien wurden meist von der Braut selbst ausgeführt und stets in der Hoffnung, dass die Arbeiten so schön und so ungewöhnlich waren,
dass sie bei den anderen Frauen Erstaunen hervorrufen mussten.
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts lernten alle Mädchen nach Beenden der Grundschule bei Meistern ihres Faches die Kunst der Stickerei.
Die Textilien und auch Postkarten als Andenken sind in der Regel aus Leinen oder Baumwollstoffen und mit Durchbruchstechniken und
Stickmotiven wie Vögel, Bäumen und Blumen verziert.
In Nisa git es ein Museum mit angeschlossenem Shop, dass sich mit der portugiesischen Stickkunst und auch der Klöppelei beschäftigt.
» http://www.museubordadoebarro.pt/pt/shop/
Stickereien aus São Miguel - Azoren
Zu den traditionell portugiesischen Stickereien gehören auch die Techniken, die auf den Azoren, speziell auf der Insel São Miguel enstanden.
Im Jahre 1930 wurden die azorianischen Stickereien als eigenständige Marke anerkannt.
Die Weltwirtschaftskrise, die damals auch auf den Azoren ihre Auswirkungen hatte,
zwang die Frauen zu einem Nebenerwerb. Eine Dame der Gesellschaft ergriff die Initiative und begann Stickmuster
und Techniken zu entwickeln. Die Stickereien, modern und filigran, fanden und finden großen Anklang in der ganzen Welt.
Die Farbgebung basiert auf zwei Blautönen auf weißem Grund.
Heute kombiniert man auch Rot und Lila.
Die Motive sind Blumen, Vögel und Ornamente, wie man sie auch auf blauem China-Porzelan findet.
Einige Arbeiten sind mit gewellten gestickten Umrandungen versehen.
Minho Stickereien
Lenço dos Namorados - Vila Verde
« Largo Comendador Manuel Joaquim de Faria, nº 1 - Soutelo
« Vila Verde (Landkreis Braga)
Die Lenços de Namorados sind auf einem feinen Leinentuch mit verschiedenen Motiven bestickte Tücher.
Die Tradition dieser Stickereien entstand in Nordportugal, in der Region des Minho.
Die Tücher wurden von Frauen im heiratsfähigen Alter gearbeitet.
Die verliebte Frau machte sich ans Werk, stickte kleine Reime und Symbole und schenkte es dann ihrem Angebetenen.
Der wiederum trug das Tuch immer bei sich, um allen anzuzeigen, dass er vergeben war.
Entschied er sich, das Tuch nicht öffentlich zu tragen, bedeutete es, dass er nicht zur Hochzeit bereit war.
Man nimmt an, dass die Tradition der Verlobten-Tücher von adligen Frauen und deren Kleidung im 17. Jahrhundert abstammt. Den Frauen aus dem
Volk gefiel das Tuch so gut, dass sie es übernahmen und ihrer eigenen Mode und ihrem Geschmack anpassten. Ursprünglich glich kein Tuch dem anderen, jedes
war mit anderen Motiven bestickt und stellte
eine sehr persönliche Handarbeit dar. Heute kann man diese Tücher als Souvenir erwerben.
Online-Shops - Stickereien
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Online-Shop
http://www.portugalshop.com/pt/Bordados.html
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Stickerin Camila Silva
www.milinha.com
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Luxusstickereien: Bettdecken (ca. 120 Tage Arbeitszeit)
http://lusitaniatradition.com.pt/loja/artes-artesanato-lusitania-tradition/bordados-de-castelo-branco.html
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Foto Header: (c) procsilas, Foto Lenço dos Namorados: (c) vania_sasoo
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