Alcobaça Kloster
Alcobaça, eine historische kleine Stadt in Portugal, mit 6.200 Einwohnern,
liegt im Bezirk
Leiria und gehört zur historischen Provinz Estremadura.
Alcobaça ist Sitz des gleichnamigen Kreises, der sich zwischen dem
Atlantik und dem kleinen Gebirge "Serra de Candeeiros" erstreckt (Tip: Besichtigung der Höhlen).
Dieses Gebiet wurde im Jahre 1153 vom ersten König Portugals Afonso Henriques dem Abt
Clairvaux vermacht,
gemeinsam mit dem Nachbarort Nazare und Teilen des südlich
angrenzenden Caldas da Rainha , woraus die "Königliche Abtei
von Alcobaça" entstand.
Das Kloster wurde 1989
von der
UNESCO als Weltkulturerbe aufgenommen.
Es ist eines der berühmtesten und ältesten
Klöster von Portugal. Es war Sitz der Real Abadia de Alcobaca
(in Deutsch: Königliche Abtei von Alcobaca), die ab 1567 als "Autonome Kongregation der Zisterzienser des Heiligen Bernhards"
allen portugiesischen Zisterzienserklöstern vorstand. Der Bau geht auf das Jahr 1153
zurück, als der erste König Portugals Afonso Henriques dem Orden der Zisterzienser aus Dankbarkeit für ihre
Unterstützung das 500 km2 große Areal schenkte.
König Pedro I. und Ines de Castro ruhen heute gemeinsam in Tod vereint im Querhaus der
Abteikirche des Klosters in sich gegenüber stehenden Sarkophagen.
Zwischen den
beiden spielte sich sich eine herzergreifende Liebestragödie ab, in der Verrat, Tod und
Intrigen nicht fehlten und letztendlich die Liebe triumphierte.
Der Dichter Luis de Camões schrieb über Ines de Castro: "Liebe ist ihr Name und Tränen ihre Welle."
Zahlreiche Legenden ranken sich um diese Liebesgeschichte.
Kirche "Senhora de Conceição"
Auf der anderen Seite des Flusses Alcoa liegt
die Kirche "Nossa Senhora da Conceição", die auf das im Jahre 1153 errichtete provisorische Kloster "Abadia Velha" zurückgeht.
Coutos de Alcobaça
Die ersten Mönche im Kloster begannen, das Land urbar zu machen.
Sie legten Sümpfe trocken, schlugen Lichtungen in die dichten Wälder, organisierten Saatgut und
landwirtschaftliche Geräte. Und sie erlaubten den Menschen außerhalb des religiösen Ordens, sich im urbar gemachten Gebiet anzusiedeln.
Auf den so entstandenen Meierhöfen wurden zahlreiche Kirchen und Schandpfähle errichtet.
Der Pranger war ein Strafwerkzeug in Form einer Säule, an denen ein Bestrafter öffentlich vorgeführt wurde.
Die Mönche betrieben
Kloster Alcobaça
neben dem Weinbau auch Nuss- und Olivenanbau, später kam der Obstanbau hinzu, wofür Alcobaca noch heute bekannt ist. In den damaligen
landeinwärts liegenden Lagunen wurden Salinen zur Salzgewinnung geschaffen. In Alfeizerao und Pederneira,
heute ein Teil Nazares und Paredes da Vitoria, besaß das Kloster im Mittelalter eigene Häfen.
Das Kloster hat dieses Gebiet bis Oktober 1833, dem Ende des religiösen Ordens geleitet.
Die Couto Alcobaca umfasste ein Gebiet von 440 km2.
Neben Alcobaca gehörten weitere 13 Städte dazu:
Alcobaca, Aljubarrota Alvorninha, S. Martin, Evora, Flint, Cela Nova, Maiorga, Turquel, Salir Mato, Santa Catarina, Alfeizerao, Kos.
Burg von Alcobaça
Oberhalb des Klosters von Alcobaça befinden sich am Fluss Baça, die Ruinen des "Castelo de Alcobaça" eine Burganlage gotischen
Ursprungs, zeitgleich entstanden mit den Burgen von Leiria, Santarem und Alfeizeirão .
Es wird den Goten, einem ostgermanischem Volk aus dem 3. Jahrhundert zugeschrieben.
Bernhard von Clairvaux
Bernhard von Clairvaux (1090-1153) war
Abt des Hauptklosters der Zisterzienser in Clairvaux und einer der einflussreichsten Kleriker
seiner Zeit.
Er hatte dem portugiesischen König bei seinen Auseinandersetzungen mit Alfonso VII. von Leao und Kastilien sowie der
einseitig erklärten Unabhängigkeit Portugals
die Unterstützung des Papstes (ebenfalls ein Zisterzienser) verschafft.
Kloster Alcobaça
Der Klosterbau wurde 1178 begonnen und im Jahre 1240 mit dem ersten Abschnitt beendet.
Weil in der Zwischenzeit viele neue
Ordensbrüder nach Alcobaca kamen, wurde die Anlage erweitert. Neben dem ersten Kreuzgang von 1178 sind heute noch zwei andere erhalten. Im Jahre
1755 wurde die Bibliothek gebaut, in der damaligen Zeit eine der grössten Portugals.
1834, nachdem die Mönche das Kloster bereits verlassen hatten, musste aufgrund staatlicher Anordnung das
Kloster in Alcobaca, wie auch alle anderen Klöster in Portugal schließen.
Der Name Alcobaça
Die Herkunft des Namens "Alcobaça" und auch der Ursprung der Burg ist bis heute unter Historikern umstritten.
In römischer Zeit trug die Siedlung wahrscheinlich den
Namen "Helcobatiae", der nach Eroberung durch die Mauren in "Al-cobaxa" geändert wurde.
Nach Meinung einiger Historiker
leitet sich jedoch der heutige
Name von den in Alcobaça zusammentreffenden Alcoa und Baça ab.
Römische Spuren in Alcobaça
Das Gebiet von Alcobaça
wurde von einer Römerstraße durchquert,
welche die damaligen
römischen Städte "Colipo", "Araducta" und
das heutige Alfeizerao und "Eburobritium"
bei Obidos
miteinander verband.
Reste der Straße sind noch vorhanden.
Sarkophag Ines de Castro
Sarkophag König Pedro I.
König Pedro I. und Ines de Castro
König Pedro I. und Ines de Castro ruhen im Querhaus der Abteikirche des Klosters
in sich gegenüber stehenden Sarkophagen.
Ines de Castro, geboren um 1320 in Galizien, gestorben am 7. Januar 1355 in Coimbra war eine kastilische Adlige und Ehefrau des Infanten
Dom Pedro von Portugal, dem späteren portugiesischen König Pedro I.
Sarkophag Ines de Castro
Die schöne Ines de Castro kam mit 20 Jahren als Hofdame im Gefolge der kastilischen Prinzessin Bianca Maria an den Hof von Lissabon.
Bianca wurde 1340 mit dem sehr viel jüngeren portugiesischen Thronfolger Pedro verheiratet.
Die Hochzeit hatte König Afonso IV. von Portugal, wie damals üblich, aus politischen Gründen arrangiert und die daraus resultierende Ehe soll
nicht glücklich gewesen sein.
Pedro widersetzte sich und begann eine Liebesgeschichte mit Ines de Castro, bis sich sein Vater König Afonso IV. das nicht länger mit ansah und
Ines de Castro aus dem Land weisen ließ.
Bianca starb 1349 und wiederum musste Pedro eine ungeliebte Frau heiraten, diesmal
Constanza de Penafiel.
Constanza bekam einen Sohn, worauf Pedro sie verließ und ohne zu zögern seine geliebte Ines wieder zurück nach Portugal holte.
Beide verbrachten vier gemeinsame glückliche Jahre in
Coimbra. Ines bekam drei Kinder, darunter zwei Söhne.
Nach dem plötzlichen Tod von Constanze wurde gemunkelt, dass Pedro in den Jahren in Coimbra seine Geliebte heimlich geheiratet hat.
Der Fall wurde ab diesem Punkt ein Politikum, denn die Familie Castro gehörte zu einer der mächtigsten Sippen des spanischen Kastilien.
Wenn Ines die rechtmäßige Gemahlin des künftigen portugiesischen Königs ist, haben ihre Söhne Joao und Dinis
Anspruch auf den portugiesischen Königsthron. Die spanische Verwandtschaft von Ines rieb sich in Vorfreude die Hände
was wiederum den einheimischen portugiesischen Hochadel verunsicherte.
Denn die Angst vor spanischer Besetzung zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte von Portugal.
Fotos: (c) abac077, pollobarca2, Pedalofilo
Der Mord an Ines de Castro
Die Adligen schlugen Alarm und bedrängten König Afonso IV. - er solle Ines de Castro aus dem Weg räumen.
Besorgt um Portugals Unabhängigkeit, berief Afonso IV. im Jahre 1355 einen Kronrat zusammen. Es wurde beschlossen, dass
Ines de Castro des Hochverrats schuldig sei und verurteilte sie zu Tode.
Drei Adlige (Alvaro Goncalves, Pedro Coelho und Diogo Lopes Pacheco) bekamen den Auftrag, Ines zu töten.
Am 7. Januar 1355 war es soweit - Thronfolger Pedro vergnügte sich gerade auf einer Jagd, die drei Adligen stürmten in den Palast
von Coimbra und schlugen Ines den Kopf ab. Als Pedro von der Jagd nach Hause kam, musste er einsehen dass Ines für ihn auf immer verloren war.
Blind vor Wut begann Pedro daraufhin einen Krieg gegen seinen Vater,
den allerdings beide Seiten nicht gewinnen konnten. Der Konflikt wurde mit einem Kompromiss beendet,
wobei Vater und Sohn sich verpflichteten, alles Geschehene zu vergessen. Doch als König Afonso Ende Mai 1357 starb, dachte
der neue König nicht daran, sich weiter an diese Vereinbarung zu halten.
Eine seiner ersten Maßnahmen bestand darin, die Mörder von Ines zu bestrafen.
Einer von den Dreien konnte sich noch schnell nach England absetzen, doch
die beiden anderen ließ Pedro grausam zu Tode
foltern und dann das Herz herausreissen. Der schockierte Adel gab ihm deswegen den Beinamen "der Grausame",
Die Bevölkerung hingegen, welche die Liebe von Pedro und Ines romantisch gefunden hatte, billigte das Verhalten vom neuen König.
Liebe ist ihr Name und Tränen ihre Welle
1360 entschloss Pedro sich dann zu einem Schritt, der wohl einzigartig in der Geschichte ist.
Er ließ den Leichnam von Ines aus dem Kloster Santa Clara in die Kathedrale von Coimbra überführen.
Dort musste sich dann der gesamt Hochadel Portugals einfinden. Zwei Thronsessel wurden aufgestellt, einer für
den König und auf den anderen wurden die Überreste von Ines gehoben. Die Tote trug ein Purpurgewand,
Juwelen und eine Krone. Der Erzbischof von Braga salbte die Leiche und küsste den Saum ihres Gewandes.
Anschließend wurde Ines de Castro von der Kathedrale in eine neue Begräbnisstätte überführt.
Der Befehl vom König lautete:
"Die Königin wird in feierlicher Prozession nach dem Kloster Alcobaca gebracht.
Alle Stände ohne Ausnahme, auch Kinder und Kranke haben sich mit brennenden Kerzen an der Prozession zu beteiligen."
In der Abteikirche von Alcobaca ließ Pedro zwei steinerne prunkvolle Sarkophage für sich und Ines aufstellen, unmittelbar gegenüber
"damit bei der Auferstehung vor dem Jüngsten Gericht ihr erster Blick ein Blick der Liebe sein wird".
Trotz allem gelang es Pedro nicht seine gemeinsamen Kinder mit Ines auf den Thron zu befördern.
Nach seinem Tod 1367 wurde Fernando I. der Sohn der Constanza von Penafiel zum König ausgerufen.
Der Nationaldichter Luis de Camões schrieb über Ines de Castro:
"Liebe ist ihr Name und Tränen ihre Welle."
Ines de Castro, geboren um 1320 in Galizien, gestorben am 7. Januar 1355
in Coimbra war eine kastilische Adlige und Ehefrau des Infanten Dom Pedro von Portugal.
König Pedro I. und Ines de Castro ruhen im Querhaus der Abteikirche des Klosters in sich gegenüber stehenden Sarkophagen.
"Liebe ist ihr Name und Tränen ihre Welle."
In der Abteikirche Alcobaça ließ Pedro zwei Sarkophage aufstellen,
damit bei der Auferstehung vor dem Jüngsten Gericht ihr erster Blick ein Blick der Liebe sein wird.
Nationales Weinmuseum Alcobaça
Auf der Straße nach Aljubarrota befindet sich das Nationale Weinmuseum.
Adresse: Rua de Leiria • Olival Fechado • Alcobaca
Telefon: (+351) 262 582222 | Fax: (+351) 262 582222
Eröffnet 1968 in den Gemäuern einer alten Adega (Weinkeller) aus dem Jahre 1875.
Es sind 10500 Museumsstücke
zu sehen, alles was mit der Weinherstellung vom 17. Jahrhundert bis heute zu tun hat.
Museum - Monografico do Bairro
Adresse: Largo Joao Soares • Barrio • Alcobaça
Telefon: (+351) 262 581 959
Öffnungszeiten:
10.00 - 12.30 und 14.00 - 16.30 (wochentags)
Eintritt: kostenlos,
Beschreibung: Archäologische Funde (Römerzeit)
Keramik-Fayence-Museum - Fayencemanufaktur
Ponte D. Elias • Alcobaça
Das Museum "Raul da Bernarda" zeigt einige der schönsten Keramiken aus Fabrikbetrieb.
Alcobaça ist berühmt für seine
Fayencen
Öffnungszeiten:
10.30 - 12h30 und 14.00 - 17.00 Uhr (wochentags)
Samstag: 14.00 - 19.00 Uhr •
Sonntag und Feiertage: 10.00 - 13.00 und 14.00 - 19.00 Uhr
Kalkofen - Cal de Pataias
Webseite (in portugiesisch): http://www.cm-alcobaca.pt/index.php?ID=2111
Altes Mönchshaus - Casa do Monge Lagareiro
Webseite (in portugiesisch): http://www.cm-alcobaca.pt/index.php?ID=2103
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