Évora ✽ im Alentejo Portugal
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Der Ursprung von Evora, eine der bedeutendsten Kunst- und Kulturstädte
in Portugal, geht auf die Römer zurück, sehr gut belegbar am noch
teilweise erhaltenen Tempel der Diana.
Er steht als Ruine im Stadtzentrum von Evora.
Um 700 wird Evora dann von den Mauren erobert.
Die Stadt wurde "Yebora" genannt.
Foto: (c) damiandude
Typisch für die Architektur Evoras ist der maurisch geprägte Mudejar-Stil.
Im September 1165 eroberte der Ritter Geraldo Geraldes die Stadt Evora mit Hilfe des "Ritterordens von Avis".
Später wurde Evora zu einer Ritterburg umgebaut und erhielt eine Universität.
Die Stadtmauern von Evora sind bis heute erhalten geblieben.
Foto: (c) damiandude
Ab dem 12. Jh. wurden in Evora die portugiesischen Könige gwählt.
Im Jahre 1559 gründete der Kardinal und spätere König
Dom Henrique die "Jesuiten-Universität".
Evora, in dieser Epoche politisch und kulturell noch eine prächtige blühende Stadt, verlor nach der
Annexion Portugals durch Spanien in den Jahren von 1580 bis 1637 an Bedeutung.
Wenn man von der Algarve aus nach Evora einen Abstecher machen will, muss man etwa 3 Stunden Fahrt einplanen.
Foto: (c) damiandude
Sehr interessant ist das labyrintartige mittelalterliche "jüdische Viertel" und das
gut erhaltene Aquädukt das etwas außerhalb der Stadt zu finden ist.
König Johann II.
(auch der "perfekte König" genannt) duldete das "jüdische Viertel" und dessen Bewohner, war jedoch trotzdem kein besonderer Gönner.
Als sich gleich nach seiner Thronbesteigung der Hof über die reiche Kleidung und ritterlichen Manieren
vieler Juden (und auch Mauren) beklagte und eine Kleiderordnung für sie eingeführt wünschte, wurde den Juden untersagt,
seidene Kleider zu tragen. Man zwang sie zu wollener Kleidung und dem Tragen eines Abzeichens (ein Stern auf der Brust).
Als dann aus Spanien stammende flüchtende Juden nach Evora kamen, wütete unter ihnen die Pest und raffte Tausende dahin.
Die Bevölkerung, welche auch an der Pest litt, glaubte die Juden hätten
die Seuche eingeschleppt, worauf es zu schweren Konflikten und folgender Vertreibung vieler Juden kam.
Zu erwähnen ist noch, dass Johann II. derjenige portugiesische König war,
der
Christoph Kolumbus seine Hilfe bei der Suche nach dem Westweg nach Indien unbedachterweise
verweigert hatte. Kolumbus erhielt die dringend benötigte Unterstützung dann vom spanischen König,
womit ein wichtiger Meilenstein für den Reichtum Spaniens gelegt wurde.
Foto: (c) antpaniagua
Zu Zeiten von König Don Manuel, dem Nachfolger von Johann II.
unter dem Portugal um Indien und einen Teil von Amerika erweitert wurde, konnten die Juden aufatmen.
Der König erkannte die wirtschaftliche Bedeutung der Juden in Evora.
Das "jüdische Viertel" in Evora ist noch gut erhalten.
© AleBonvini
Neben der grusligen
Knochenkirche, der
römischen Burg
und dem
Aquädukt, der
Kathedrale,
dem ehemaligen
Königssitz Paço dos Condes de Basto
und der seit dem 15. Jh. existierenden, im Stil der Spätrenaissance erbauten und
1979 wiedereröffneten
Universität Intramuros, sollte man den
römischen
Tempel der Diana besichtigen.
© ralmonline
Der Diana-Tempel aus der 1. Hälfte des ersten Jahrhunderts n.Chr gilt mit seinen vierzehn noch erhaltenen
Säulen als der am besten erhaltene römische Tempel der Iberischen Halbinsel.
Der Tempel ist wohl deshalb so gut erhalten, weil die Zwischenräume der Säulen zugemauert
waren. Man nutzte ihn jahrhundertelang für andere Zwecke.
Gegenüber dem Palast nördlich vom Stadtpark erhebt sich die größte Kirche Evoras
Igreja de Sao Francisco ein grandioser gotischer Bau aus Granit.
Das Beinhaus
Capela dos Ossos (Kapelle der Knochen)
ein Kirchengebäude, dessen Wände von menschlichen Gebeinen bedeckt sind,
ist eine Sehenswürdigkeit, die man unbedingt besichtigen sollte.
Weiterhin ist das
Museu de Arte Sacra e Claustro (Kirchenmuseum und Kloster) erwähnenswert.
Das Stadtmuseum von Evora ist im
ehemaligen
Bischofspalast aus dem 16. und 17. Jh. untergebracht. Es befindet sich südlich vom Diana-Tempel am Platz Conde Vila Flor.
Die Klosterkirche
Nossa Senhora da Graça hat die auffälligste und schönste Fassade der Stadt.
Die Klosterkirche zwischen 1512 und 1537 erbaut, war das erste Renaissancebauwerk in Evora.
Foto: (c) unaluzazul
Auf keinen Fall sollte man den
Palacio Cadaval verpassen.
Der "Palacio Cadaval" wurde der Familie Melo, die später den Namen "Duques de Cadaval" verliehen bekam, von König João I. (1385-1433) geschenkt.
Evora liegt auf einer kleinen Anhöhe umgeben von Kork-und Olivenbäumen, Orangen- und Zitronenhainen und ist schon
von weitem mit seiner mächtigen
Kathedrale Santa Maria sichtbar.
Diese Kathedrale ist nach Aussagen der Besucher die wohl schönste, die man in Portugal zu sehen bekommt.
Auf Grund der römischen, maurischen und spätmittelalterlichen Architektur gilt Evora heute auch als "Museumsstadt".
Im Jahre 1987 wurde Evora von der UNESCO als "Weltgeschichtliches Erbe" anerkannt.
Sehr interessant sind die
Megalithen im Distrikt Evora. Bereits im Jahre 1733 wurden erste archäologische Studien über die
portugiesischen Megalithanlagen erstellt, die schon zu dieser Zeit als gut erhaltene Opferaltäre klassifiziert wurden.
Foto: (c) indicopleustes
Von Evora aus kann man den Alentejo, eine einmalig schöne Landschaft erkunden.
Zu empfehlen sind Ausflüge nach
Monsaraz am Alqueva-Stausee, dem größten Europas,
Arraiolos mit
der Festung, den berühmten Teppichmanufakturen und den kleinen Kuchen
"Pasteis de Toucinho" und dem Weingut "Monte da Ravasqueira", dass auch Weinverkostungen anbietet,
Estremoz mit schönen Handwerksläden und dem Weingut "Monte Seis Reis" und einem
Bauernmarkt am Samstag,
Terena mit dem Wallfahrtsort "Santuário da Boa Nova de Terena"
und dem kleinen Dorf Alandroal, wo man typisch alentejanische Gerichte probieren kann und das Dorf
Vila Viçosa mit dem königliechen Sommerpalast,
Viana do Alentejo an der Talsperre " Barragem do Alvito" und einer alten Festung,
Montemor
mit einer Festung und dem Bauernhof "Monte Selvagem", der vor allem für Kinder interessant ist.
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Foto: (c) damiandude
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