Lissabon - weiße Stadt am Tejo
Im Jahre 719 wurde Lissabon von Mauren erobert und gehörte in dieser Zeit zum
Emirat von Cordoba.
Im Laufe der Jahre gab es viele Versuche der Christen, die Stadt wieder zu erobern, aber erst
im Jahre 1147 gelang dieses Vorhaben. Die damalige erfolgreiche Einnahme der Stadt
durch ein Kreuzritterheer beim zweiten Kreuzzug garantierte seitdem die Herrschaft über das Land.
Lissabon wurde 1256 unter König Afonso III. zur Hauptstadt deklariert.
Im 15. Jahrhundert, unter der Herrschaft von Manuel I. erlebte die weiße Stadt am Tejo einen glanzvollen Aufschwung zur
Handelmetropole. Lissabon war in dieser Zeit Ausgangspunkt vieler großartiger
Entdeckerfahrten über den Atlantik, eine Entwicklung die im Jahre 1755 auf Grund eines verheerenden Erdbebens
mit folgendem Tsunami und der fast völligen Zerstörung Lissabons
unterbrochen wurde.
Hier in Lissabon wurde Vasco da Gama im Jahre 1499 nach der Entdeckung des Seefahrtweges nach Indien bei seiner Rückkehr triumphal gefeiert.
1503 gründete man unter ökonomischem Gesichtspunkt folgerichtig das "Indien-Haus",
ein wichtige Entscheidung zur kommerziellen Erschließung Indiens und der Schaffung maritimer Handelsstützpunkte.
1580 besetzen die Spanier unter dem Herzog von Alba Lissabon.
Von da an verblieb Portugal 60 Jahre lang unter spanischer Herrschaft,
bis zu dem Zeitpunkt, als portugiesische Adlige unter der Führung vom Herzog de Braganza einen Putsch gegen
die Spanier planten, die spanische Stadthalterin bei einem
Aufstand stürzten und das Oberhaupt der
Familie Braganza der Herzog Johann II. 1640 zum König von Portugal
ausgerufen wurde.
1668 beendete dann der "Vertrag von Lissabon"
(tratado de Lisboa) den Spanisch-Portugiesischen Krieg.
1696 wurden in Brasilien erstmals Gold und Diamanten gefunden. Erneut kam es in Portugal zum ökonomischen Aufschwung.
Leider investierte man den Goldsegen nicht in
Infrastrukturen oder zur Förderung von Handwerk, Landwirtschaft oder Handel.
Der damalige König João V. entschied sich auf Grund eines Gelübdes für den Bau eines Schlosses in
Mafra
welches unbedingt den Prunk des "Escorial" in Madrid übertreffen sollte.
Dieser Bau fegte dann alles brasilianische Gold aus der Staatskasse.
Der portugiesische Schriftsteller und Historiker Alexandro Herculano nannte das Schloss eine "Marmor
gewordene Geschmacklosigkeit". Andere wiederum finden den Bau erhaben, schön und angemessen.
Fakt ist jedoch, dass ab diesem Moment Portugals glorreiche Zeiten,
als es gemeinsam mit Spanien die Welt entdeckte und beherrschte, entgültig und unwiederruflich zu Ende gingen.
Am 1. November 1755, der "schwarze Tag" Lissabons geschah ein starkes Erdbeben.
Lissabon wurde 1256 unter König Afonso III. zur Hauptstadt deklariert.
Lissabon war in dieser Zeit Ausgangspunkt
Entdeckerfahrten über den Atlantik.
Am
1. November 1755 dem "schwarzen Tag" Lissabons ereignete sich ein starkes Erdbeben, gefolgt
von einer Flut. Fast ganz Lissabon wurde zerstört.
Zeitgenössische Quellen berichten von bis zu 60.000 Todesopfern. Unter der Leitung vom
Markgrafen von Pombal, einem genialen Organisator, wurde die Stadt dann stabsplanmäßig wieder neu aufgebaut,
heute noch zu besichtigen in der Baixa, im Zentrum von Lissabon.
Architektonisch bevorzugte man die "Schachbrett-Konstruktion", schachbrettartig angeordnete geradlinig verlaufende Straßen.
Der schlammige Bauuntergrund musste wegen der Nähe zum Fluss Tejo mit Baumstämmen stabilisiert und abgesichert werden.
Im Jahr 1807 besetzen französische Truppen Portugal. Die Königsfamilie mit seinem gesamten Hofstaat setze sich
nach Brasilien ab und erklärten Rio de Janeiro zum neuen Regierungssitz.
Als ob das furchtbare Erdbeben nicht schon genug Leiden über die Bevölkerung Lissabons gebracht hätte, brachen in den folgenden Jahren
zahlreichen Seuchen wie Typhus und Cholera aus und rafften in nur wenigen Monaten einen großen Teil der Bevölkerung hinweg.
Nach mehreren erfolglosen Anläufen, sich der feigen und unfähigen Monarchie zu entledigen, rief man schließlich am 5. Oktober 1910
auf dem Balkon des Rathauses die Erste Portugiesische Republik aus.
Der damlige regierende
König Emanuel II. verschwand für immer nach England ins Exil. Er ließ sich von seinem Schloss Mafra aus ins Fischerörtchen
Ericeira
bringen und bestieg dort das Schiff. Damit endete die 771-jährige Geschichte der portugiesischen Monarchie.
Lisboa wird auch die weiße Stadt auf den sieben Hügeln genannt.
hier ist der Fado zu Hause....Liebe, Schmerz, Schicksal, Traurigkeit.
Wenn man tiefer eintauchen möchte in Geschichte Lissabons,
dann geht man am besten zu Fuß durch die Stadt.
"Die Geschichte Lissabons steckt in den Winkeln, Dachziegeln und Gerüchen jeder Straße" (José Saramago)
Nach einem Militärputsch und dem Ende der ersten portugiesischen Republik kommt
António de Oliveira Salazar an die Macht.
Der "Neue Staat" wie Portugal damals bezeichnet wurde, blieb bis zur
Nelkenrevolution im April 1974 bestehen.
Nach der Nelken-Revolution im April 1974 bestand
eine der ersten Handlungen der neuen Regierung darin, die Kolonialkriege in Afrika zu beenden.
Die Revolution verdankt ihren Namen den Nelken, die den aufständischen Soldaten in die Gewehrläufe gesteckt wurden.
Daraufhin flüchteten die Portugiesen und auch viele Angolaner, Mocambiquaner, Menschen aus Guinee-Bissau und Cabo Verde
in Richtung Portugal, manchmal als einzige Habe nur mit dem was sie auf dem Leib trugen. Plantagen, Geschäfte,
die eigens erbauten Schienenwege und Staudämme, alle Investitionen, die in den Kolonialländern getätigt wurden,
konnten sie natürlich nicht einpacken und mitnehmen und ließen sie in den einstigen Kolonialländern zurück.
Viele versuchten im Großraum Lissabon ein neues Leben zu beginnen. Jahrelang gab es Probleme,
allen diesen meist verarmten und wurzellosen Menschen, die in Afrika geboren und aufgewachsen waren,
Wohnraum und Arbeit in Portugal zu verschaffen. In dieser Zeit entstanden die Satelitenstädte, damals reine Wohnsilos rund um Lissabon.
Portugal ist heute eine parlamentarische Demokratie und seit 1986 Mitglied der Europäischen Gemeinschaft. Der Präsidentenpalast
und das Parlament befinden sich in Lissabon.
Wenn man tiefer eintauchen möchte in Geschichte Kultur und Gegenwart Lissabons,
dann geht man am besten zu Fuß durch die Stadt.
Mit dem Reiseführer
Baedeker Allianz Reiseführer oder
Dumont Reise-Taschenbuch Lissabon kann man ganz gezielt wunderschöne Spaziergänge durch Lissabon unternehmen.
Nicht vergessen: man braucht Kondition dafür, denn in der Stadt geht es ständig bergauf und bergab.

Für Kunstliebhaber ist das "Gulbenkian-Museum" eine der ersten Adressen Lissabons.
Das Klassikprogramm bietet namhafte Solisten und Orchester aus aller Welt dank der hervorragenden Arbeit der Gulbenkian-Stiftung.

In Lissabon ist der »
Fado zu Hause.
Zahlreiche Fadorestaurant im Stadtzentrum laden zu einem unvergesslichen Erlebnis ein.
Der

Tierpark Lissabon: befindet sich an der Straße
"Estrada de Benfica" in Sete Rios (Metrostation Sete Rios)
Die Hauptattraktion ist die
Delphin-und Seelöwen-Show.
Die
Ara-Show: in einem speziellen Bereich zeigen Aras,
Kakadus und Papageien ihre Künste beim Radfahren.
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