Mafra - Kloster Nationalpalast Wildpark
Nationalpalast und Kloster Mafra
Sehenswertes:
Kirche Santo André Mafra,
Kirche Misericórdia in Ericeira,
Kirche Reclamador im Dorf Cheleiros,
Kapelle Santa Marta in Ericeira,
Dorf aus Ton Aldeia Típica de José Franco im Dorf Sobreiro,
Wolfsgehege « Centro de Recuperação do Lobo Ibérico » in Picão (Malveira),
Poetenhaus Casa do Poeta in Sobreiro,
Penedo do Lexim,
Vale do Arquitecto in Mafra,
Naturgarten Jardim Natural de Aves,
Markt Feira da Malveira.
Mafra, nicht weit von Sintra und Lissabon entfernt, beherbergt den
Palácio Nacional de Mafra, zu deutsch Nationalpalast von Mafra. Er ist die größte Schloss- und Klosteranlage Portugals,
ein steingewordenes Monument an Größenwahn, in dem ein beträchtlicher Teil des
Goldes der damaligen Kolonie Brasiliens verbaut wurde.
Mafra wurde 1147 vom König D. Afonso Henriques von den Mauren erobert.
Im Jahre 1189 wird das Städtchen vom König Sancho I. dem Bischof von Silves vermacht.
Der Ort befindet sich auf einer Anhöhe in einer blühenden Landschaft inmitten von Wäldern, Wiesen und Feldern, nah am atlantischen Ozean.
Der Fischerort
»
Ericeira direkt an der Atlantikküste, ist nur wenige Kilometer von Mafra entfernt.
Die Bergfelsen und das Schloss Pena auf dem Gipfel des Sintra-Gebirges sind von Mafra aus sichtbar.
Ohne den Bau des Klosters, des Palastes und der Basilika wäre Mafra heute nur ein kleiner unbedeutender Ort.
Die Klosteranlage gab Mafra nationale Bedeutung. In den steinernen Mauern des Konventes verbirgt sich ein großer Teil
vom Gewinn, den Portugal mit seiner brasilianischen Kolonie machte.
Von hier aus floh im Jahre 1910 der letzte portugiesische König D. Manuel II. samt Hofstaat Richtung
Ericeira und von dort nach Brasilien ins Exil.
Mafra unterteilt sich in zwei Bereiche: die Altstadt Vila Velha um die alte Burg errichtet und
die Neustadt "Vila Nova", die sich bei der Klosteranlage befindet.
Die Busgesellschaft "Mafrense" garantiert die Busverbindungen zwischen Mafra und Lissabon. Sie startet in Lissabon am
U-Bahnhof Campo Grande (http://www.mafrense.pt).
Der Palácio Nacional de Mafra, zu deutsch Nationalpalast von Mafra, ist die größte Schloss- und Klosteranlage Portugals.
Der Bau wurde von dem schwäbischen Architekten Johann Friedrich Ludwig geplant.
Kommt man nach Mafra, glaubt man zunächst einer optischen Täuschung erlegen zu sein. Kilometerweit führt der Weg von der Küste oder vom Inland aus
über Felder und Wiesen, durchquert kleine Ortschaften und wie aus dem Nichts erscheint gewaltig und unwirklich wie eine Kulisse
der Palast
Convento de Mafra.
Der Seefahrernation Portugal gehörte zu Beginn des 18. Jahrhunderts die halbe Welt, während im Mutterland der finstere Geist der
Inquisition herrschte. An der Spitze des Reiches stand der pompös und sehr zerimoniell lebende König Joao V.
Ausser dem
barocken Franziskanerkloster
ließ der König zwischen 1717 und 1730 in Rekordzeit den
Palast, eine
prachtvolle
Basilika, ein 1187 ha großes
Jagdrevier, eine kunstvolle
Bibliothek
und den
barocken Park "Jardim do Cerco" für sich und die königliche Familie errichten.
Die Entstehung von diesem überdimensioniertem "Kloster-Palast" soll auf ein Gelübde zurückgehen.
Der König, dessen Ehe mit Königin Maria Anna von Österreich nach drei langen Jahren noch immer kinderlos war, gelobte, falls ihm
seine Gemahlin einen Thronfolger schenkt, ein Kloster zu Ehren des "Heiligen Antonius von Padua" zu stiften.
So wurde dann auch nach der Geburt seiner Tochter Maria Pia mit dem KLosterbau begonnen,
an dem bis zu 45.000 Arbeiter und 7.000 Soldaten beteiligt gewesen sein sollen.
Der Palast und das Kloster sind von enormen Ausmaßen (ca. 1200 Räume, 156 Treppenhäuser, 38.000 m2 Grundfläche),
vergleichbar mit dem "Escorial" in Spanien. Genau diesen Verleich hatte der König wohl im Sinn, als er die Anlage erbauen ließ.
Nicht umsonst ging João V. als der verschwendungssüchtigste aller portugiesischen Könige in die Geschichte ein.
Die Basilika ist ganz mit Marmor verschiedener Farbgebung bedeckt, der in Pino Pinheiro (Umgebung
von Sintra) abgebaut wurde. Die Figuren, Fassaden, Seitenkapellen und die Nebenaltäre sind aus italienischem Marmor gefertigt.
Für die Errichtung wurde ein Viertel des Goldes der damaligen Kolonie Brasilien aufgewendet. Heerscharen von
Arbeitskräften wurden beim Bau eingesetzt. Für das portugiesische Handwerk bedeutete der Bau einen ökonomischen Aufschwung.
Der Literaturnobelpreisträger von 1998
José Saramago verarbeitete den Palastbau in seinem historischen Roman
Memorial do Convento [Das Memorial]. Das Buch ist bei »Amazon.de» in deutsch vorrätig.
Memorial do Convento
Die Handlung dreht sich um die Geschehnisse im 18. Jh. als König
D. João V. gewaltige Mengen an brasilianischem Gold und Diamanten
für den Bau des Palastes von Mafra verschwendete, um sein Versprechen (siehe Thronfolge) einzulösen, obwohl man in dieser Zeit die
erbeuteten Reichtümer der Entdeckungsfahrten sinnvoller hätte verwenden können.
In ungewöhnlich dichter und bildkräftiger Sprache wird das Portugal der Inquisition wieder lebendig, sei es der König
und seine Probleme mit der Zeugung eines Nachkommen oder die einfachen Menschen, die das Franziskanerkloster errichten mussten.
Heute können Besucher Palast und Kloster bei einem geführten Rundgang kennenlernen. Leider sind diese Führungen
ausschließlich in portugiesischer Sprache (2010), doch sollte man sich davon nicht abschrecken lassen. Besichtigen kann man die
hohen Räume, Säle, den Musiksaal, die kunstvolle Bibliothek, den Spielsaal, das Jagdzimmer mit Trophäen,
das Schlafzimmer der Königin und die Privatgemächer des Königs.
Das Kloster
Bibliothek Mafra
die schlichten Zellen, der Speisessal, eine mittelalterliche Krankenstation, eine Apotheke und die Küche der Franziskaner sind direkt von den
Schlossgemächern aus zu erreichen. Zu besichtigen sind ihre originale Gerätschaften und Mobilar.
Die
Bibliothek ist architektonisch ein Kunstwerk.
In den kunstvoll gestalteten hölzernen Regalen stehen tausende kostbare Bücher und Abhandlungen.
Darunter seltene Erstdrucke und andere wissenschaftliche Werke, viele davon in Leder gebunden. Der Boden besteht aus Marmormosaik.
Interessant ist, dass sich in der Bibliothek eine Gruppe Fledermäusen aufhält, die geduldet werden, da sie die Insekten
vertilgen, welche eventuell die kostbaren alten Bücher beschädigen könnten.
Die
Kirche des Klosters ist dem "Heiligen Antonius" und der "Jungfrau Maria" gewidmet. Sie besitzt
sechs historische
Orgeln aus
dem Jahre 1807. In den Türmen der Basilika befinden sich ein
Turmglockenspiel (carrilhões) aus Antwerpen und Liège (1730).
Das Glockenspiel besteht aus insgesamt 92 Glocken, die mittels einer Klaviatur wie ein Instrument gespielt werden.
Das Mafra-Glockenspiel wird als als das Beste der Welt angesehen.
Die schwerste der Glocken aus Bronze wiegt 11.000 kg. Insgesamt wiegen die Glocken 217 Tonnen.
Die Glockenspiele kann man jeden Sonntag um 16 Uhr hören.
Bei den Konzerten werden klassische Musik, Fado und spezielle Kompositionen für Glocken aufgeführt.
Der Palast ist jeden Tag von 10 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet.
Kloster-Garten "Jardim do Cerco" - Largo das Tílias
Wenn man den Palast verläßt, erblickt man zur rechten Seite den gepflegten
Jardim do Cerco, ein acht Hektar
großer barocker Garten aus dem Jahre 1718 mit Bäumen, weiten Wiesen, Blumenbeeten, Wasserbecken, Wasserspielen, breiten Spazierwegen und Seen.
http://www.cm-mafra.pt/turismo/jardim.asp
Tholos von Tituária
Die "Tholos von Tituária" liegt auf einer Anhöhe beim gleichnamigen Dorf, östlich von Mafra nahe der Autobahn "A 8" an der
Straße nach "Milharado". Die "Tholos" wurde in den 1970er Jahren entdeckt und ausgegraben; eine ausführliche Publikation steht noch aus.
Das Fundmaterial liegt im Geologiemuseum von Lissabon. ("Museum der Serviços Geológicos").
Der aus Blocksteinen errichtete Raum wird in verschiedene Zeiträume unterteilt: die Errichtung der Anlage im Neolithikum
und eine Schicht, mit von Steinblöcken umgebenen Einzelgräbern, aus denen Goldfunde geborgen wurden.
Miniaturdorf - Töpferwerkstatt
Von Mafra aus nimmt man die Landstraße nach Ericeira. Nach 3 Kilometern erreicht man das Dorf
Sobreiro, wo sich eine "Dorfminiatur" befindet, die von dem bekannten Keramiker
José Franco geschaffen wurde.
Zu sehen sind eine Mühle, ein Dorfbackofen, Kapelle, Fischerhafen, Metzgerei und eine Schreinerei.
Es gibt einen kleinen Laden, wo man Töpferwaren aus der Gegend und aus ganz Portugal kaufen kann. Dieses Miniaturdorf
findet besonders bei Kindern gewaltigen Anklang und kann das ganze Jahr hindurch besucht werden. Man kann hier auch frisch gebackenes Brot kaufen.
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